„Die Bauernarbeit kann man nur kennenlernen, wenn man sie selber macht“, war das Motto von Erika Hubatschek während ihrer längeren Aufenthalte bei Tiroler Bergbauern. Das hieß mitarbeiten, sei es Mist austragen, Heu eintragen, Kühe melken oder Flachs jäten: Immer waren Notizbuch und Fotoapparat mit dabei. Was aus diesem zupackenden Eintauchen und „Von-innen-heraus-Erleben“ entstanden ist, sind zwölftausend Schwarzweißnegative und die Bücher der Edition Hubatschek, heute ein wertvolles Kulturdokument einer entschwundenen Zeit. Was in den Fünfzigerjahren mit Vorträgen, Zeitungsartikeln und Fachpublikationen begann, führte bereits 1960 zu einem ersten Erfolg: Der Bildband von Erika Hubatschek „Bauernwerk in den Bergen“ erhielt äußerst positive Rezensionen und ein so gewaltiges Publikumsecho, dass dieser „Klassiker der Bergbauernliteratur“ noch heute in seiner 8. Auflage mit mehr als 14 000 verkauften Exemplaren aufliegt! Jedoch war der Weg bis dorthin steinig und von so vielen verlegerischen Enttäuschungen und finanziellen Verlusten geprägt, dass sich Erika Hubatschek im Jahr 1988, also mit 71 Jahren, entschloss, einen eigenen registrierten Verlag (keinen „Eigenverlag“), den Verlag Dr. Hubatschek, zu gründen. Diesen hat sie bis zu ihrem Tod im Jahre 2010 geleitet und weitere neun Titel herausgebracht, darunter ein Buch ihrer Tochter Irmtraud sowie ein gemeinsames mit dieser. Seit 2010 führt nun Irmtraud Hubatschek, die seit 1991 im Rahmen von Ausstellungskonzepten und beim Aufbau des umfassenden Bildarchivs eng mit Erika Hubatschek zusammengearbeitet hat, den Verlag als Edition Hubatschek weiter. Inzwischen sind vier neue Bücher erschienen und für 2018 bis 2020 sind mehrere Titel in Vorbereitung.